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5 Messprogramm

Das begleitende Messprogramm nach Installation der Anlage besteht typischerweise aus folgenden Abschnitten:

a) Probebetrieb der Anlage nach Installation von System und Messtechnik und nach Inbetrieb­nahme (vor Abnahme) zur Feststellung der prinzipiellen Funktionstüchtigkeit

b) Erste Intensiv-Messphase (ca. 12 Monate)

c) Ggf. Optimierung des Systems

d) Zweite Intensiv-Messphase, falls Optimierung nach erster Messphase (ca. 12 Mon.)

e) Langzeitvermessung und Beobachtung (bis zum Ende des Förderkonzepts)

f) Bei Bedarf Analyse von Einzelkomponenten auf besondere Alterungserscheinungen

Zu a) Im Rahmen des Probebetriebs soll ermittelt werden, ob das Solarsystem bei den verschie­denen Betriebsbedingungen im Wesentlichen korrekt arbeitet. Dieser Probebetrieb ist bei dementsprechender Witterung für ca. 8 Wochen notwendig, da die Funktionsweise eines Solarsystems in hohem Maße von den stark variierenden Witterungsbedingungen abhängt. Ein lediglich kurzzeitiger Probebetrieb unter "Standard-Betriebsbedingungen" (wie z.B. bei einer Kesselanlage) kann daher bei einem Solarsystem nicht beliebig zu jeder Zeit durch­geführt werden.

Zu b) Die erste Intensivmessphase dient dazu, das Betriebsverhalten des Systems während aller Witterungsperioden eines Jahres in guter statistischer Absicherung zu erfassen. Aus diesem Grund erstreckt sich diese Messphase über den Zeitraum von ca. 12 Monaten. Im Rahmen dieser Intensiv-Messphase wird zudem ermittelt, ob das Solarsystem den vom Ersteller ga­rantierten Ertrag erbringt.

Bei Anlagen mit Langzeit-Wärmespeicher wird diese Messphase in der Regel einige Jahre umfassen, bis jährlich periodisch dieselben Betriebsbedingungen vorliegen.

Zu c) Ergibt sich während der ersten Intensivmessphase, dass größere Optimierungsarbeiten durch­geführt werden müssen oder sollten, so wird nach Vorliegen einer ausreichend abge­si­cherten Datenbasis zum Betriebsverhalten ein Optimierungsvorschlag von der betreuen­den Stelle erarbeitet und dem Betreiber vorgelegt. Dies kann während der ersten Intensiv­mess­phase oder an ihrem Ende geschehen. Sofern eine Optimierung sinnvoll ist, soll sie mit Mit­teln aus dem Bauunterhalt durchgeführt werden.

Zu d) Um den Erfolg der Optimierungsmaßnahme dokumentieren zu können, schließt sich an die Optimierung eine zweite Intensivmessphase an; sie ist vergleichbar mit der ersten.

Zu e) Nach Ablauf der Intensivmessphasen sollen alle Anlagen bis zum Ende der Programmlauf­zeit (ca. 2011) weiterhin messtechnisch beobachtet werden. Dazu werden der Betreiber und die betreuende Stelle die installierte Messtechnik weiter nutzen.

Zu f) Vor Ende der Laufzeit des Förderkonzepts (ab ca. 2010) können bei Bedarf an einzelnen Systemen Materialproben entnommen werden, um diese auf Alterungserscheinungen zu untersuchen.

Im Rahmen des Messprogramms werden an der Anlage (Solarsystem und angeschlossene kon­ventionelle Systeme) Messfühler zur Erfassung der Energieflüsse, Betriebsstunden, Temperaturen etc. installiert. In der Regel werden die Sensorsignale mit elektronischen Aufzeichnungsgeräten (Dataloggern) oder - sofern möglich - über die Regelelektronik erfasst und über die Telefonleitung an die betreuende Stelle übermittelt. Für die Datenfernübertragung muss der Betreiber in dem Raum, in dem die Messtechnik installiert werden soll (möglichst dort, wo die Systemregelung ein­gebaut ist) einen ISDN-Telefonanschluss mit eigener Nummer (alleinig belegt durch die Daten­er­fassung!) auf seine Kosten installieren lassen.







PDF-Dokumente: Erläuterungen zum Förderkonzept, Fragebogen zu Trinkwassererwärmung und Raumheizung, Fragebogen zu solarer Kühlung, Fragebogen Solare Nahwärmenetze, Fragebogen zur Integration solarer Prozesswärme in industrielle Anwendungen -nach oben-